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Archiv

Jahreshauptversammlung 2021

Kontinuität und Vereinstreue sind die beiden Attribute, die am treffendsten den Verlauf der Jahreshauptversammlung 2021 des Letmather TV am vergangenen Freitag in der Humpfert-Sporthalle charakterisieren. So wurden mit Klaus Pretzsch als Erstem Vorsitzenden, Ludger Göbel als Geschäftsführer sowie Kai Röttger als Pressewart die zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder erneut in ihren Ämtern bestätigt. Das jeweils einstimmige Votum der Vereinsmitglieder spricht für eine große Zufriedenheit der LTVer mit ihrem Vorstand um den alten und neuen Vorsitzenden Klaus Pretzsch.

Für einen hohen Grad an Zufriedenheit spricht auch die abermals hohe Zahl der Jubilare, die für ihre Vereinstreue ausgezeichnet wurden. Gleich 13 Mitglieder sind dem LTV seit genau 25 Jahren treu, 12 LTVer feiern ihr 40-jähriges Vereinsjubiläum und 9 Mitglieder sind dem Letmather TV seit einem halben Jahrhundert eng verbunden. Darüber hinaus konnte LTV-Chef Klaus Pretzsch seinen Vorgänger im Amt, LTV-Ehrenmitglied Wolfgang Rath für 60-jährige Mitgliedschaft (!) im Verein ehren. Von den „50-jährigen Jubilaren“ ließen es sich Inge Stimmer, Marianne Schlotmann, Klaus-Peter Jacob sowie Gerd und Helmut Neumann nicht nehmen, ihre Ehrungen persönlich entgegenzunehmen.

Einziger Wermutstropfen des Abends war die – sicherlich auch immer noch Corona-bedingte – geringe Beteiligung des Abends: Lediglich 21 stimmberechtigte Mitglieder hatten den Weg in die Humpfert-Sporthalle gefunden. Erfreulich dagegen, dass die unterschiedlichen Wettkampfmannschaften und Sportgruppen den Trainings- und Wettkampfbetrieb mit entsprechenden Hygienekonzepten wieder aufgenommen haben und sich das Vereinsleben wieder normalisiert hat. Vielleicht können Klaus Pretzsch und seine Vorstandcrew entsprechend auch wieder zur nächsten Jahreshauptversammlung im Frühjahr kommenden Jahres eine mindestens doppelt so große Anzahl an Mitgliedern zur Sitzung begrüßen.

Kai Röttger
Pressewart des Letmather TV

Stabile Mitgliederzahlen trotz Corona-Pandemie

Jahreshauptversammlung 2022 (IKZ-online)
Letmather TV blickt bei erster „normaler“ Versammlung seit 2019 nach vorn. Heinz Wrobel für 70 Jahre Vereinstreue geehrt

Letmathe 22 Mitglieder konnte Klaus Pretzsch, der erste Vorsitzende des Letmather Turnvereins, am Freitagabend zur diesjährigen Jahreshauptversammlung im Gasthof Zum Schälk begrüßen. Nachdem in den Vorjahren aufgrund der Corona-Pandemie zwei Versammlungen auf Abstand in der Turnhalle stattfanden, freuten sich alle, nun wieder im üblichen Rahmen zusammenzukommen.

Auf der Tagesordnung standen, neben Berichten vom Vorstand und aus den Abteilungen, Ehrungen langjähriger Mitglieder und Vorstandswahlen. Zum Jahresende zählte der Verein mit den Abteilungen Badminton, Handball, Turnen und Volleyball sowie bei den Förderern insgesamt 957 Mitglieder. Die Mitgliederzahlen sind somit zur Freude des LTV konstant geblieben. Auch die Finanzen des Vereins sind unverändert gut. Mit Hula-Hoop unter der Leitung von Jasmin Goeseke hat der LTV ein neues, innovatives Sportangebot ins Leben gerufen. Der Zuspruch dabei war so gut, dass innerhalb bereits eine zweite Übungsgruppe eröffnet werden konnte.

Nachdem die Corona-Pandemie das Vereins- und Sportleben in den letzten Monaten und Jahren gelähmt hat, hoffen alle Verantwortlichen natürlich, dass zukünftig wieder etwas mehr Normalität zurückkehrt. Ohne den engagierten Vorstand und die treuen Mitglieder wäre diese schwierige Zeit sicherlich nicht zu meistern gewesen.

Anerkennung für lange Treue

Für langjährige Treue galt es in diesem Jahr einige Mitglieder auszuzeichnen. Für 15 Jahre beim LTV geehrt wurden: Nicolas Braun (Volleyball), Christine Fischer, Stefanie Isenberg-Petri, Fabian Maschotta, Frederik Remmert, Marcus Schnettker, Mert Tafli und Dirk Weskamm (alle Turnen), Philip Krause und Sabine Sprott (beide Handball), Ralf Führer (Basketball) sowie Martin Pirzkall (Förderer).

Vor 25 Jahren schlossen sich folgende Mitglieder dem Verein an: Bernhard Ammon (Förderer), Henning Bublies (Handball), Gisela Kohlmann, Rita Müller-Peter und Patrick Schulte (alle Volleyball), Jürgen Korreck (Turnen), Jan Repke, Angela Werle und Maximilian Wessner (alle Badminton). Seit 40 Jahren halten Jochen Müller (Handball) sowie Michael Neumann und Stephan Woestmann (beide Turnen) dem Verein die Treue. Ein halbes Jahrhundert sind mittlerweile folgende Mitglieder mit von der Partie: Ulrich Adolf, Stefan Albers, Frank Georg, Volker Hellhake und Thomas Hellmich (alle Handball), Thomas Henkel, Meinolf Ramm, Kai Röttger, Timo Schneidersmann und Elke Schulleweit (alle Turnen) sowie Olaf Schneidersmann (Volleyball).

Vorstand wiedergewählt

Bei einem Jubilar erhob sich die Versammlung und spendete langanhaltenden Applaus: Ehrenmitglied Heinz Wrobel, der sportlich so gut wie jede Auszeichnung erhalten hat, konnte für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt werden.

Bei den Vorstandswahlen sprach die Versammlung den bisherigen Amtsinhabern erneut das vollste Vertrauen aus und so wurden der stellvertretende Vorsitzende Jens Rodermund, Kassenwartin Carmen Leto und Sozialwartin Inge Eggert wiedergewählt

Drei Jahre bis zum Jubiläum 125 Jahre LTV

Vorwort

Liebe LTVerinnen und LTVer

Der vorliegende 4. Teil meiner Rückschau auf die Geschichte des Letmather TV 1877 e. V. in den letzten 50 Jahren berichtet über die Ereignisse und Besonderheiten vom 01.01.2000 bis zum Jahresende 2002, ruft mithin auch die unvergessenen Erlebnisse des 125. Vereinsjubiläums in Erinnerung.
In 5 Jahren wird unser Verein 150 Jahre alt. Für den Zeitraum 2002 bis 2027 wird dann zu gegebener Zeit – in welcher Form auch immer – zu berichten sein.
Struktur und Aufbau der vorhergehenden Ausführungen finden sich auch in diesen Erinnerungen wieder. Der Umfang ist naturgemäß viel kleiner, wenngleich die Rückschau auf die vielfältigen Jubiläumsaktivitäten doch einen größeren Rahmen beanspruchen. Starten wir also durch.

Der Vorstand
Das besagte Jubiläum rückt näher. Was schwebt dem Vorstand und den Verantwortlichen vor? Wie soll das Jubiläum gestaltet werden? Anlässlich der Mitgliederversammlung am 10.03.2000 wird die Bildung eines Organisationsausschusses beschlossen. Dieses Gremium, bestehend aus den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstands und Vertretern aller Abteilungen macht sich an die Arbeit. Den Vorsitz übernimmt der vormalige Vorsitzende Hans A. Röttger. Schon bald zeigt sich, dass allein die Terminierung für die vielfältigen Aktivitäten zur Vermeidung von Terminkollisionen gar nicht früh genug erfolgen kann; die Ausschussmitglieder treffen sich im Verlauf des Jahres viermal und bilden für bestimmte Einzelfragen Untergruppen. Die Vorgehensweise bewährt sich wie die Zukunft zeigen wird. Ein Jahr später sind die Programmvorstellungen schon recht konkret. Die Veranstaltungen der Abteilungen im Jubiläumsjahr sollen sämtlich unter das Motto „125 Jahre Letmather Turnverein 1877 e. V“. gestellt werden.
Der Vorstand kündigt auf der Hauptversammlung die Einrichtung einer Geschäftsstelle im Zentrum von Letmathe an. Am 19.06.2001 ist es soweit. Im Beisein der örtlichen Pressevertreter wird im „Office Bürodienstleistungen“ in der Hagener Straße 67 die Anlaufsteller für alle Vereinsangelegenheiten offiziell eröffnet. Der Zeitpunkt ist gut gewählt, können doch die zahlreichen bürotechnischen Angelegenheiten im Vorfeld des Jubiläums hier gebündelt werden.
Das Jahr 2002 bricht an. In zeitlicher Abfolge finden die hier aufgeführten Veranstaltungen statt:
02.02.2002 - Arbeitstagung der Kreis-Leichtathletikvereine
11.05.2002 - Kindernachmittag Turnabteilung mit Beitrag Basketball
22./23.06.2002 Handball-Kreisjugend-Tag
29./30.06.2002 Turnen-Bezirksturnfest
06./07.07.2002 Tischtennis-Badminton-Turnier
07./08.09.2002 Volleyball – Beachvolleyball-Turnier
14.09.2002 - Gesamtverein - Festakt und Jubiläumsball
05.11.2002 - Jahresterminkonferenz der Kreis-Leichtathletikvereine
Dazu gibt es eine jeweils mehrwöchige begleitende Ausstellung in der Geschäftsstelle mit den Themen
Turnen im LTV
Andere Abteilungen im LTV
Erinnerungen und Begegnungen
Vereinsjubiläen
Alle Veranstaltungen werden von der Mitgliedschaft und der Letmather Bevölkerung positiv aufgenommen. Mit Dr. Harald Schmidt, dem mehrfachen Europameister über 400 m Hürden und der 4 x 400 m Staffel des DLV gelingt dem Vorstand ein Glücksgriff. Sein Vortrag „Jung und Fit mit 125 Jahren“ beim Festakt begeistert die Anwesenden im vollbesetzten Städtischen Saalbau. Der von den Mitgliedern gestaltete Jubiläumsball am Abend ist von großer Fröhlichkeit geprägt. Nicht zu vergessen ist die Einladung des Vorstands an einen kleinen Personenkreis in den Gewölbekeller von Haus Letmathe, dem einzigen historisch bedeutsamen Gebäude auf dem Gebiet der ehemaligen Stadt Letmathe und einem der Stammsitze der Familie Brabeck.
Zwei Dinge dürfen nicht unerwähnt bleiben. Da ist zum einen die von Hans A. Röttger verfasste und zusammengestellt Festschrift, vor allem von den älteren Mitgliedern dankbar aufgenommen. Zum anderen das mit Unterstützung der Brauerei Iserlohn herausgebrachte Jubiläumsglas, versehen mit den Piktogrammen der im Verein vertretenen Abteilungen.
Mit großer Dankbarkeit blicken Vorstand und Abteilungsleitungen auf der Mitgliederversammlung 2003 auf das arbeitsreiche aber gelungene Jubiläumsjahr zurück.

Turnen

Die Turnerinnen setzen da an, wo sie im Vorjahr angekommen waren. Die Gauligamannschaft sichert sich Platz 2 und das Oberligateam holt sich Rang 7. Rhönradturnen ist weiter im Aufwind. Bei den Landesmeisterschaften 2001 im Mannschaftsbereich schaffen die 5 LTVerinnen den Bronzeplatz in der höchsten Leistungsklasse. Noch besser läuft es bei den Einzelmeisterschaften für Conny Gutsche. Sie wird Titelträgerin in der Klasse B 9.
Die Jungen stehen nicht nach. In der Union mit dem KTV Iserlohn machen sie mehr und mehr auf sich aufmerksam.
Das Jubiläumsjahr spornt weiter an. Die Verbandsligaturnerinnen verpassen nur knapp den Aufstieg in die Oberliga. In der Gauliga und der Bezirksliga ist den Letmather Mädchen die Meisterschaft nicht zu nehmen. Die jungen Herren holen sich im Verbund mit dem KTV Iserlohn die Oberliga-Vizemeisterschaft.
Höhepunkt des Jahres ist die Teilnahme von nahezu 60 Sportlerinnen und Sportlern am Deutschen Turnfest in Leipzig.
Und noch einmal Rhönrad. Rosella Leto klettert bei den Westfälischen Bestenkämpfen in Lüdenscheid auf Platz 2.
Rudi Schaar wird nach vielen Jahren als Chef der Männergruppe verabschiedet, bleibt aber dem Übungsbetrieb erhalten.



Handball

Auch die Handballer erleben ein gutes Jahr 2000. Endlich gelingt der „Ersten“ der Aufstieg in die Landesliga. Die Freude äußert sich mit allen Freunden des Handballsports nicht nur nach dem entscheidenden Spiel sondern auch bei der ausgelassenen Feier im Haus „Schulte-Ostfeld“. Für die C- und D-Jugend gibt es ebenso Grund zum Feiern. Beide Mannschaften werden Kreismeister; die A-Jugend verpasst nur knapp den Oberliga-Aufstieg.
Ein Ereignis besonderer Art mit Wiedersehensfreude begeistert im Dezember die Handballfans. Man blickt zurück „Handball Revival“. Das ehemalige Oberligateam tritt gegen die damalige A-Jugend an.
„Die Highlights des Jahres befinden sich ohne Zweifel im Bereich der Jugend“ resümiert der Abteilungsleiter zum Jahresende 2001. Das bekommt auch die heimische Sportpresse mit und stellt vier junge Spieler mit Einzelportraits vor. Die A-Jugend wird Südwestfalenmeister und qualifiziert sich für die Oberliga.
2002 gelingt der 1. Mannschaft ein solider 5. Rang in der Landesliga. Die Zweite und die Dritte sind Aufsteiger in die Bezirksklasse bzw. Kreisliga.
Erwähnung fand bereits die Ausrichtung des Handball-Kreis-Jugend-Tages, einer Großveranstaltung mit ca. 90 Mannschaften und rd. 1.000 Aktiven. Die zahlreichen Helfer und Helferinnen machen das Ereignis zu einem, auch organisatorisch, großen Erfolg. Es ist auch, zumindest indirekt, Auslöser dafür, dass die Homepage der Handballer einen professionellen Anstrich bekommt.

Ein letztes Mal Taekwon Do

Hier verweise ich auf die bereits geschilderte Entwicklung. Sie wird auch in einem Sonderbericht zur Jahreshauptversammlung 2001 den Mitgliedern näher erläutert. Besonders bedauerlich ist, dass die unqualifizierten Attacken auf den Kassenwart des Gesamtvereins dazu führen, dass seine Gesundheit darunter leidet und er sich nicht mehr zur Wiederwahl stellt.
Den Ausschluss der Verantwortlichen aus dem LTV lässt der Vorstand von einem sachverständigen Richter am OLG Hamm überprüfen. Er ist nicht zu beanstanden. Die „heimliche“ Gründung eines neuen Vereins, wie bereits berichtet, aber nicht justiziabel.
Volleyball

Erneut zeigen sich Parallelen zu anderen Abteilungen. Das 1. Damenteam hält die Landesliga. Die Zweite und die Dritte stehen jetzt in der Bezirksklasse. Die Niederlande sind bekanntlich immer ein gutes Pflaster für Volleyball. Die Herrenmannschaft gewinnt in der Klasse Bezirksliga ein Beachturnier in Venlo.
Geselligkeit ist auch gefragt. 100 Teilnehmer finden sich zur Wanderung nach Gut Bockelühr mit anschließendem Grillen ein.
Erfreuliche Fortschritte macht die F-Jugend. Sie erkämpft sich den 2. Platz bei den Westdeutschen Meisterschaften. Sponsoren honorieren die sportliche Entwicklung in der Weise, dass sie alle Mannschaften mit Trainingsanzügen ausstatten und zur weiteren Unterstützung wird ein Förderverein ins Leben gerufen.
Der sportliche Beitrag zum Jubiläum des LTV wird mit einem großen Beachvolleyballturnier auf dem Neumarkt geleistet. Jede Menge Sand muss herangeschafft werden. Doch es lohnt sich. Bei optimalem Wetter gehen am Samstag (07.09.2002) 12 Damenmannschaften und 20 Herrenteams an den Start. Am nächsten Tag freuen sich die zahlreichen Zuschauer auf 16 Mixed-Mannschaften.
Die Bilanz zum 31.12.2002 kann sich sehen lassen. Alle Teams stehen durchweg im vorderen Bereich ihrer Spielklassen.

Badminton

„Federball“, beileibe nicht abwertend gemeint, ist im Jahr 2000 weiterhin von viel Harmonie geprägt. Man gibt sich ein neues Logo, sehr ansprechend, und baut eine eigene Internetseite auf. Bei den Vereinsmeisterschaften steht wie immer der Spaß im Vordergrund. Leider verpasst die 2. Mannschaft den Aufstieg in die Kreisliga.
2001 ist ein Jahr ohne Aufstiege und Abstiege. Die 1. Und die 2. Mannschaft, beide in der Kreisliga, aber in verschiedenen Klassen am Start, sichern sich Platz 4 und die Vizemeisterschaft. Die Jugendlichen und die Schüler können da nicht ganz mithalten.
2002 ist ein wechselvolles Jahr für die Sportlerinnen und Sportler mit dem Schläger. Die erste und die Zweite haben mit den Leistungen der Vorjahre ihr Limit erreicht und müssen den bitteren Gang in die Klasse tiefer in Kauf nehmen.
Der guten Stimmung tut das aber keinen Abbruch. Die inzwischen turnusmäßigen Vereinsmeisterschaften und die gemeinschaftlichen Treffen der im Ligabetrieb eingesetzten Spielerinnen und Spieler mit den Hobbies sind stets von guter Laune geprägt.
Neu ist, beim Jubiläum erprobt, das Tibad-Turnier, eine Kombination aus Tischtennis und Badminton. Eine echte Bereicherung des
Abteilungsprogramms.

Basketball

Die Minis zeigen sich weiter erfolgreich. Bei den Turnieren immer lautstark von den Eltern und Freunden unterstützt. Die C-Mannschaft beendet die Runde als Sieger im Märkischen Basketballkreis (MBK). Zum Abschluss treffen sich Trainer, es sind leider zu wenig, Spieler und Eltern zu einem fröhlichen Ausklang in einer Pizzeria.
2001 ist ein gutes Jahr für die Korbjäger. 30 Minis im Einsatz, die in Turnierform spielen. Die U 18 sichert sich den 1. Tabellenplatz. 5 Mannschaften sind für die nachfolgende Saison gemeldet. Ein Eltern/Jugend/Turnier stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
15 Spieler gehen 2002 in der U 12 mit großer Begeisterung in den Spielbetrieb. Die Mannschaft kann sich trotz großer körperlicher Unterschiede behaupten.
Zufriedenheit auch in der U 14 und die U 18 rangiert unerwartet auf Platz 2 der Tabelle. Zugänge aus anderen Vereinen haben sich gut integriert. Der Tabellenstand bestätigt diese Einschätzung.

Abschluss
Hier endet der Streifzug durch gut 50 Jahre LTV (1971-2002). Fehler, Nachlässigkeiten oder nicht korrekte Wiedergabe aus den zur Verfügung stehenden Berichten möge man mir nachsehen. Gleichwohl hoffe ich, dass bei vielen Weggefährten, Freunden und Interessenten alte Erinnerungen an unseren LTV aufgefrischt und zurückgeholt wurden.

Viel Glück, Alles Gute und Gesundheit wünscht dem Leserkreis
Wolfgang Rath

Die aufregenden 80er Jahre im LTV

Mitgliederzuwachs, sportliche Erfolge, finanzielle Engpässe aber auch moderne Mitgliederverwaltung

Liebe LTVerinnen und LTVer,
zu Jahresbeginn habe ich mit einem Beitrag für die LTV-Homepage unter der Überschrift „Der LTV gibt sich ein neues Gesicht“ , der auch auszugsweise im Iserlohner Kreisanzeiger veröffentlicht wurde, auf die ersten Schritte zu einem Sportverein moderner Prägung im Jahr 1971 zurückgeblickt. Zum Schluss meiner Ausführungen gab es einen kleinen Ausblick auf die Zukunft . Wie hat sich das Vereinsleben in den Jahren ab 1980 weiterentwickelt?
Davon soll hier auf der Grundlage der Festschrift „125 Jahre Letmather TV“ aus dem Jahr 2002 in einem Streifzug näher eingegangen werden.
Gekennzeichnet durch die Erweiterung der sportlichen Angebote wächst die Mitgliederzahl des LTV kontinuierlich an und erreicht im Jahr 1990 kurzzeitig die magische Zahl von 2000. Wie war das zu erklären?
Ich beginne mit der Entwicklung der ältesten und zahlenmäßig größten Abteilung, demTurnen. Aerobic lautet das Zauberwort. Der LTV nimmt diese neue Bewegungsform in sein Sportprogramm auf und erlebt Anfang 1983 einen nicht erwarteten Ansturm. Mehr als 200 Frauen und Mädchen stürmen in gleich vier neu eingerichtete Kurse und bringen die ehrwürdige Turnhalle an der Realschule zum Beben. Da ist sehr schnelles Handeln unerlässlich.
Nahezu zeitgleich erlebt die Mutter/Kind Gruppe einen rasanten Zulauf. Vorstand und Abteilungsleitung richten kurzfristig eine zweite Übungsgruppe ein.
Auch der Leistungssport zieht an. Der Bereich Geräteturnen macht sich über Bezirks- und Gauliga in die westfälische Spitze auf und auch im Rhönrad mischt der LTV zusehends auf höherer Ebene mit.
Für die Handballer sind die achtziger Jahre zweifelsfrei ein goldenes Jahrzehnt. Wird der Verbandsligaaufstieg der „Ersten“ im April 1981 schon als der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte gefeiert, setzt das Team um Trainer Gerd Forth im Jahr darauf noch einen drauf und steigt in die Oberliga auf. „Traumziel erreicht“ heißt das damals.
Nicht zu vergessen der Auftritt der Handballer im Pokalwettbewerb. Die Begeisterung der Fangemeinde, die mit eigens gecharterten Bussen zu den Auswärtsspielen anreist, ist überwältigend.
Um dem Handballsport im LTV noch mehr öffentliches Interesse zu verschaffen, wird kurz darauf erstmals der „Handball-Report“ geschrieben. Vier bis sechs Seiten Text und Bild zu jedem Heimspiel und als Beilage zu den „Letmather Nachrichten“ sind ein Garant für dauerhaftes Interesse am Handball.
Auch die Leichtathletik-Abteilung setzt Akzente. Die bereits Ende der Siebziger Jahre begründete Partnerschaft mit dem niederländischen Verein CIKO 66 Arnheim wird mit einem jährlich ausgetragenen Vergleichskampf fortgesetzt. Es kommt zu zahlreichen Freundschaften.
Auch organisatorisch geht es aufwärts. Man tritt als Ausrichter für Kreis-Leichtathletik-Tag, dem Entscheidungsgremium der Kreisvereine auf.
Einem breiten Publikum zeigen sich die Leichtathleten beim 1. Letmather City-Lauf, der Ausdauersportler aus ganz NRW am 03.09.1988 zu einem 10 km Hauptlauf und einem 5 km Jedermannlauf durch die Innenstadt führt.
Nur wenige Wochen zuvor feiert man den bis dahin größten sportlichen Erfolg. Tanja Schnabel wird in Ludwigshafen Deutsche Meisterin über 300 m der B-Jugend. Der couragierte Auftritt der blonden Letmatherin wird vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) mit einer Berufung in die Nationalmannschaft bei den Junioren-Europameisterschaften im jugoslawischen Varazdin (heute Kroatien) in der 4 x 400 m Staffel belohnt.
Doch es gibt auch Ärger. Unstimmigkeiten in der Trainerschaft und mit dem Geschäftsführenden Vorstand führen 1990 zur Bildung einer Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) mit dem TuS Iserlohn.

Die 1974 gegründete Abteilung Taekwon Do kann schon drei Jahre darauf mit Dorothea Kapkowski eine Deutsche Meisterin (Klasse bis 63 kg) präsentieren. Der Zulauf zu dieser Sport wird aber 1980 durch Abspaltung einer in Iserlohn betreuten LTV-Gruppe gebremst.
Gleichwohl gelingt es der Abteilungsführung im März 1983 die Landesmeisterschaften in die Humpferthalle zu holen. Über die zweitägige Veranstaltung berichtet ein Fernsehteam des WDR tags darauf in der „Aktuellen Stunde“. Im Jahr darauf ist der LTV erneut Ausrichter dieser Titelkämpfe.

1974 ist das Gründungsjahr der Volleyball-Abteilung; zunächst als reines Damenteam. Beginnend mit einer Hobbymannschaft schreitet die Entwicklung schnell voran. In der Spitze spielen in den 1980ern vier Damenteams und bis zu sechs Jugendmannschaften bis hin zur Landesliga um Punkte. Hinzu kommt Beachvolleyball, kräfteraubend im Sand, aber höchst attraktiv.

Neben der wiederholten Teilnahme am großen Turnier in Boxmeer gibt es im Frühjahr 1990 – ich greifen hier ein wenig vor – ein besonderes Highlight. Es kommt zum ersten deutsch-deutschen Volleyballturnier mit einer Mannschaft aus Großjena. Die Gäste erwartet ein dreitägiges Rahmenprogramm.
Als sechste Abteilung geht zum Jahreswechsel 1983/1984 Badmintonin den Sportbetrieb. Erster Abteilungsleiter ist Udo Gutzeit. Ihm folgt einige Jahre später Jens Rodermund an die Spitze - bis heute- und inzwischen auch 2. Vorsitzender des Gesamtvereins. Mehrere Mannschaften, darunter auch jugendliche Teams, ergänzt durch eine Hobbytruppe nehmen mit dem Schläger die Jagd um Punkte auf. Aufstiege in höhere Klassen stellen sich alsbald ein. Alljährlich werden interne Vereinsmeisterschaften durchgeführt. Das Wort Badminton ist den Spielerinnen und Spielern heilig; Federball gilt als abwertend und ist im Sportbetrieb verpönt.

Ein weiteres Projekt ist allerdings zum Scheitern verurteilt. Auf vielfach geäußerten Wunsch nach Aufnahme des Tanzsportsin den LTV treffen sich am 01.07.1986 mehr als achtzig Interessenten zum 1. Training unter Anleitung der Tanzlehrerehepaare Breuer und Menzel. Nach anfänglicher Euphorie wird das Ende letztendlich auf Druck des Deutschen Tanzlehrer-Verbandes (DTLV) herbeigeführt. Die beiden Ehepaare müssen ihre Tätigkeit für den LTV einstellen.

Der Geschäftsführende Vorstand steht angesichts der beschriebenen Entwicklung in den Abteilungen vor großen Herausforderungen. Die sportlichen Erfolge sind nicht zum Nulltarif zu haben. Über die Verteilung der satzungsgemäß an den Gesamtverein zu zahlenden Mitgliedsbeiträge entzündet sich erstmals im Jahr 1980 Streit. Kostenintensive Abteilungen wie Handball fordern einen höheren Anteil am „Kuchen“ zu Lasten vorwiegend der weniger wettkampfintensiven Turnabteilung. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung wird um jede Mark gerungen. Der Konflikt soll unbedingt aus der Jahreshauptversammlung herausgehalten werden um den Haushaltsplan geräuschlos über die Bühne zu bringen.

Diese Situation ist auschlaggebend für die von der Vereinsführung im Jahr 1982 erstmals installierte „Finanzkonferenz“. Die Diskussion wird in diesem Gremium versachlicht und rückt die Abteilungen wieder organisatorisch und finanziell zusammen.
Nahezu parallel wird die Mitgliederverwaltung auf den neuesten Stand gebracht. Ausgehend von den völlig veralteten Beitragsbüchern werden die Daten zunächst aktualisiert, dann auf Karteikarten übertragen und schließlich mit der Sparkasse Iserlohn zum 01.01.1983 EDV-mäßig verarbeitet. Ein Quantensprung, der über die verschiedenen Selektionsmöglichkeiten Vorstand und Abteilungen jederzeit Zugriffsmöglichkeiten auf die Daten eröffnet.

Dritte Säule in der Reform der Verwaltung ist nach Finanzkonferenz und Umstellung auf EDV die Einführung einer jährlichen Klausurtagung, im Vereinsjargon in der Folgezeit als „Jahresaussprache“, bezeichnet. Viele Fragen aus den Abteilungen und Probleme der Zusammenarbeit bei Gemeinschaftsveranstaltungen können nicht mehr hinreichend bei Sitzungen im Vereinslokal erörtert werden. Der Vorstand lädt deshalb zu einer ganztägigen Runde im privaten Kreis ein. Terminlich bietet sich die „stille Woche“ im November (Volkstrauertag, Buß- und Bettag und Totensonntag) an, da der Sportbetrieb weitestgehend ruht bzw. einschränkt ist. Premiere ist am 07.11.1987. Eine detaillierte Tagesordnung, die auch Raum für Einzelgespräche eröffnet und für einem mittäglichen Snack unterbrochen wird, kommt bei allen Beteiligten bestens an. Eine jährliche Wiederholung ist beschlossene Sache.

Zum Schluss dieser Ausführungen dürfen zwei Ereignisse nicht unerwähnt bleiben. Der Letmather TV ist erneut Tagesgespräch.
Am 17.01.1987 wird der Verein im Schloss Lemgo mit der Sportplakette des Bundespräsidenten geehrt. Dazu reist der erweiterte Vorstand unter Mitnahme der Gründungsfahne nach Ostwestfalen. NRW-Kultusminister Hans Schwier nimmt die Auszeichnung vor.
111 Jahre LTV sind Anlass für eine große Ausstellung über die wechselvolle Vereinsgeschichte in den Geschäftsräumen der Sparkasse in Letmathe. Der Vorstand des Geldinstituts und die Spitzen der Stadt Iserlohn sind bei der Eröffnung am 26.09.1988 von den Exponaten beeindruckt
Nur wenige Tage später, am 01.10.1988, findet im ausverkauften Städtischen Saalbau ein Festball statt der die Besucher allesamt begeistert. Bürgermeister Fritz Fischer bescheinigt dem LTV zum „111jährigen“ Zitat: „Das Erscheinungsbild Ihres Vereins ist jung und knackig“.
Damit endet meine Zeitreise durch den LTV in die achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Viele ältere Mitglieder werden sich gerne an die vielfältigen Erlebnisse in dieser Zeit erinnern und die Jüngeren, die hoffentlich interesssante Eindrücke mitnehmen, erhalten einen – wenn auch nur bescheidenen – Einblick unter der Überschrift
„so war das damals im LTV“

Danke für die Geduld beim Lesen
Wolfgang Rath

Der LTV gibt sich ein neues Gesicht

Vor 50 Jahren erfolgten die ersten Schritte zu einem Sportverein moderner Prägung

Liebe LTVerinnen und LTVer,
20. März 1971. Die älteren Vereinsmitglieder werden sich beim Lesen die Überschrift vielleicht noch erinnern. Im damaligen Vereinslokal Liese/Knappik (neben dem „Haus Letmathe“) machte der LTV bei seiner Jahreshauptversammlung mit einem neuen Vereinsvorstand den Weg frei für sportlich eigenständige Abteilungen unter dem Dach eines bürgerlich-rechtlich verantwortlichen geschäftsführenden Vorstands.
Wie kam es dazu? Nun, die Zeit war für Veränderungen reif.
Ende 1968 fusionierte die DJK Letmathe auf Initiative von Franz-Josef Schlotmann mit den Handballern des LTV und schuf damit die Voraussetzungen für den sportlichen Aufschwung. Die Leichtathleten, dem zuständigen Fachverband bis dahin nicht angehörig – bei Meisterschaften musste man für TuS Iserlohn oder Alemannia Menden an den Start gehen – konnten wenige Monate später nach Aufnahme in den FLVW nun im LTV-Dress um Titel und Meisterehren kämpfen. Und auch in der ältesten Abteilung bei Turnerinnen und Turnen war man auf größeren sportlichen Erfolg und Anerkennung aus.
Unmittelbar vor der JHV wurden an einem Sonntagmorgen im Haus des damaligen Vorsitzenden Siegfried Schneider in der Hagener Straße 67 Nägel mit Köpfen gemacht. Nach intensiven Vorgesprächen wurde die künftige Führungsmannschaft bestätigt, die sich am 20. März 1971 den Mitgliedern zur Wahl stellen sollte.
Im Vorfeld hatte es gelegentlich „gegrummelt“. Handballer und Leichtathleten wollten bei Wortmeldungen in der Hauptversammlung nicht länger mit „Turnschwester bzw. Turnbruder“ angesprochen werden. Auch schien der Umstand, dass der Oberturnwart nach althergebrachter Praxis auch das letzte Wort über die Sportarten zwei und drei in einem Turnverein sich vorbehielt, nicht mehr zeitgemäß.
Gleichzeitig zeigte sich die Vereinsführung schon vorab zukunftsorientiert. Zur jährlichen Hauptversammlung wurden 1970 erstmals alle Vorstandsberichte schriftlich vorgelegt und 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung zur Einsichtnahme ausgelegt. Das hat sich auch nach 50 Jahren immer noch als vorteilhalt erwiesen und wesentlich zum zügigen Ablauf der Regularien beigetragen.
Es war gelungen, dass mit dem Realschullehrer Hans A. Röttger, der nach eigenen Worten „Zuagreiste aus Werdohl“ sich bereit erklärt, die Vereinsführung zu übernehmen. Daraus wurden bekanntlich 26 Jahre an der Vereinsspitze; ein Glücksfall für den LTV.
Zurück zum bereits erwähnten Sonntag. Man wurde sich schnell einig. Den Geschäftsführenden Vorstand sollte neben Röttger wie bisher der 2.
Vorsitzende Karl-Heinz „Rux“ Hewel, Geschäftsführerin Annaluise Müller und Kassenwart Fritz Arens bilden, jetzt aber ergänzt durch einen erweiterten Gesamtvorstand mit den Verantwortlichen der Abteilungen.
Die sportliche Leitung in der Turnabteilung sollte fortan in der Verantwortung von Gabriele Kastrop und Udo Korf liegen, die Leitung der Handballer übernahm „Franjo“ Schlotmann und für die Leichtathleten stellte sich der am Gymnasium Letmathe tätige Sportlehrer Klaus-Peter Jacob für die Position des Abteilungsleiters zur Verfügung.
Die Jahreshauptsammlung am 20. März bestätigte alle Personalvorschläge, die notwendigen Satzungsänderungen wurden zügig beschlossen und der nächsten Mitgliederversammlung zur Verabschiedung vorgelegt. Die nunmehr sportlich selbständigen Abteilungen gaben sich an die Vorgaben der Vereinssatzung orientierte Geschäftsordnungen, bildeten Abteilungsvorstände und auch die sehnlichst erwarteten sportlichen Erfolge stellten sich auf breiter Front ein.
Die Turnabteilung landete mit dem Internationalen Trampolin Deutschland –Pokal einen großartigen auch überregional beachteten Erfolg. Im Handball kündigte sich der auf allen Ebenen erhoffte Aufstieg in höhere Spielklassen an und in der Leichtathletik erwies sich die Verbindung von Schule und Verein als Glücksfall. Schon im Jahr darauf trat die Abteilung mit einer einem Jugend- und Schülersportfest als Veranstalter im Waldstadion auf.

Mit diesem Maßnahmenkatalog, dem in den Folgejahren weitere organisatorische, verwaltungstechnische und natürlich sportliche Angebotserweiterungen folgten, war der weitere Weg vorgezeichnet:
Halbjahreskonferenzen mit den Leitungen der Abteilungen Finanzkonferenz und allgemeine Aussprache
Aufbau einer EDV-gestützten Mitgliederverwaltung in Verbindung mit der Sparkasse Iserlohn
Anpassung der Buchführung unter Berücksichtigung steuerrechtlicher Erfordernisse und Vermeidung haftungsrechtlicher Inanspruchnahme seien hier beispielhaft erwähnt.
Der Verfasser dieser Zeilen, der bekanntlich alle oben aufgeführten Stationen persönlich miterlebt hat, erinnert sich noch gut, dass die seinerzeitigen Schritte zur Modernisierung eines Mehrspartenvereins in den siebziger Jahren zahlreiche Nachahmer gefunden haben, die das „Modell LTV“ in ihre eigene Vereinsstruktur übernommen haben.

Beste Grüße
Wolfgang Rath

Die letzten 10 Jahre im alten Jahrtausend

Einleitung

Liebe LTVerinnen und LTVer

Der Rückblick auf den Beginn der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts unter der Überschrift „Der LTV gibt sich ein neues Gesicht“, genauer gesagt, mit der Verabschiedung einer neuen zeitgemäßen Satzung für einen Mehrspartenverein hat unter den älteren Mitgliedern und - so ist zu hoffen – auch bei vielen Jüngeren eine erfreuliche Aufnahme gefunden. Die Lokalsportredaktion des IKZ hielt die Ausführungen zur Modernisierung eines Turnvereins alter Prägung in die damalige Moderne für einen größeren Leserkreis geeignet.
Wie angekündigt, habe ich das Augenmerk im Herbst 2021 auf die spannenden 80er Jahre gerichtet. Die Vereinsführung zeigte sich von dem Vorhaben, die Vereinsgeschichte dieses Jahrzehnts mit seinen Reformen, Entwicklungen, Höhen und Tiefen, näher zu beleuchten, sehr erfreut. Zielgruppe der Schilderung über die Jahre 1980 bis 1989 waren vorzugsweise die treuen, langjährigen Mitglieder und Weggefährten. Die Presse blieb zurückhaltend, da die Ausführungen nicht an einen bestimmten Erfolg, ein markantes Ereignis, geknüpft sind.
Dem vielfach geäußerten Wunsch entsprechend, habe ich mich dann daran begeben, die Zeit bis zur Jahrtausendwende zu analysieren. Die Quellen, die verfügbaren Unterlagen sind allerdings, das ist leider so, im Zeitalter der zu Ende gehenden Papiergeneration und zunehmender Digitalisierung immer spärlicher. Da wird zwar von den Funktionsträgern*innen in den Abteilungen „gespeichert“, aber nach Beendigung der Verantwortung in den Vorständen oftmals auch schnell „gelöscht“.
Meine Recherche gründet sich daher auf die Jahresberichte zu den jährlichen Hauptversammlungen der in Rede stehenden Jahre. Sie sind Spiegelbild des Auf und Ab, der ständigen Bemühungen um sportlichen Erfolg, um neue Mitglieder und nicht zuletzt um Trainer, Übungsleiter, Helfer und Mitarbeiter in der Vereinsverwaltung. Dabei wähle ich in der Darstellung die Gegenwartsform. So ist die Schilderung nach meiner Einschätzung realitätsnah, rückt das Vergangene wieder in den Fokus und vermittelt dem Leser das Gefühl, dabei gewesen zu sein.
Die bewährte Struktur aus dem vorhergehenden Bericht wird beibehalten, hier beginnend mit den arbeitsintensiven, teils aufregenden, aber immer zukunftsorientierten Angelegenheiten des Geschäftsführenden Vorstands. Spannend genug! Mit der namentlichen Nennung der jeweils handelnden Personen bin ich weiterhin zurückhaltend, ausgenommen natürlich herausragende sportliche Leistungen der Sportler*innen und besondere Ereignisse, die bestimmten Personen zuzuordnen sind. Der Rahmen dieser Betrachtung würde ansonsten gesprengt.
Legen wir los! Kommen Sie mit auf die Reise durch die Jahre 1990 bis 1999.

Der Vorstand

Zu Beginn des Jahrzehnts liegen Freud und Leid nah beieinander. Aloys Pollmeier 1990 und Paul Wiedenbruch 1991 gehören seit 70 Jahren zum Verein. Der jahrzehntelange Kassenwart Fritz Arens wird 1992 zum Ehrenmitglied ernannt. Kurz darauf erschüttert sein plötzlicher Tod den LTV.
Die Jahresberichte des Vorsitzenden und des Geschäftsführers zeigen über die Berichtsjahre ein Bild das von abnehmender Mitgliederzahl, hoher Fluktuation zwischen den Abteilungen zugleich aber von einem hohen Grad an Beitragszahlern im Lastschrifteinzugsverfahren – über 90 Prozent – gekennzeichnet ist. Ein Novum, ich greife hier vor, ist die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung am 15.09.1995 um neue Mitgliedsbeiträge zu beschließen und die zugespitzte Situation der Leichtathletikabteilung (siehe dort) zu beraten.
„Die Viererbande“. Diese Charakterisierung der Personen in der Vereinsführung, schon in den 80er Jahren vernehmbar, entstammt in Anlehnung an politische Vorgänge in der Volksrepublik China einige Jahre zuvor, der Wahrnehmung in den Abteilungen. Frei nach dem Motto „Man hat es nicht leicht mit dem Quartett“, aber respektvoll anerkennend „Die richten es schon“.
Es ist ein Spiel wechselnder Gefühle. Um die vielen Exponate aus jetzt mehr als 110 Jahren des Bestehens dauerhaft zu sichern, richtet der LTV ein eigenes Archiv ein, das am 28.11.1991 in Räumen die das Ehepaar Wrobel zur Verfügung stellt und verantwortet, und unter großer Beachtung vorgestellt wird.
Neu im Verein ist auch ein Neujahrsempfang, erstmals am 22.01.1994, für alle Mitarbeiter im LTV, der in den nächsten Jahren seine Fortsetzung findet und mit Beiträgen verantwortlicher Vertreter der Stadt Iserlohn zu sportfachlichen Fragen ergänzt wird.
Jubiläen stehen an. 1994 sind Taekwon Do und Volleyball 20 Jahre dabei und als 7. Abteilung stößt Basketball zu den LTVern.
Zurückgehende Mitgliederzahlen bewegen die Verantwortlichen zu einer Offensive. „120 Jahre LTV - Kontinuität und Wandel“ heißt das Motto für einen „Tag der Offenen Tür“ 1997 in der Humpferthalle und im Waldstadion.
1997 und 1999, diese beiden Jahre, sind mit ihren Hauptversammlungen am 18.04.1997 und 12.03.1999 in bester Erinnerung. Im Vorfeld zur erstgenannten Mitgliederversammlung kündigen der 1. Vorsitzende Hans A. Röttger nach 26 Jahren an der Vereinsspitze und Wolfgang Rath nach 17 Jahren als Geschäftsführer an, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. Ein tiefer Einschnitt spüren viele Mitglieder, auch wenn mit dem langjährigen Vize Heinz Wrobel und Ingrid Herr aus der Turnabteilung erprobte Persönlichkeiten auf- bzw. nachrücken.
Das Vereinsleben beruhigt sich in der Folgezeit. Doch nicht lange. Wiederholte Querschüsse aus der Taekwon Do Abteilung schaffen Unfrieden. Die Hauptversammlung 1999 endet nach stürmischem Verlauf, LTV-untypisch, mit der mehrheitlichen Bestellung eines neuen Geschäftsführenden Vorstands in der Besetzung Rath, Gierke, Thomas und Ahlert.
Auf die neue Führungsmannschaft warten vielfältige Aufgaben. Geänderte Vorschriften für Vereine im Steuer- und Sozialversicherungsrecht sowie Anpassungen bei der Anerkennung von Spenden machen neue organisatorische Regelungen unumgänglich. Parallel dazu geht die Vereinsführung in die Offensive. Sie wirbt am 06.06.1999 mit einer Jugendparty um neue Mitglieder. Man geht optimistisch in das neue Jahrtausend…

Turnen

Das Turnen im LTV in den 90er Jahren ist geprägt von einer kontinuierlichen Entwicklung hin zum Leistungssport. Die Übungsangebote werden ständig weiterentwickelt. 1991 sehen die aufmerksamen Beobachter den Aufbau einer Jazztanzgruppe und weitere Fortschritte im Bereich Rhönradturnen, die sich 1992 in zahlreichen Meisterschaftsteilnahmen bestätigen. Ein Jahr später steht das nächste Landesturnfest (Ende Mai 1993) an. Die Vereinsmitglieder hören erstmals den Namen Angelika Pigulla. Die erst 7 Jahre alte Turnerin (Klasse Juti E/F) schafft die Aufnahme in den Landeskader. Um das talentierte Mädchen herum nimmt das Leistungsturnen in den Folgejahren richtig Fahrt auf.
1995 gelingt der Mädchenmannschaft der Aufstieg in die Gauliga. Mehr und mehr findet Turnen in der Berichterstattung des Lokalsports Beachtung. Gleich mehrere neue Gruppen starten 1996. Es werden Step-Aerobic, Gymnastik mit Thera-Bändern und therapeutisches Turnen ins Programm genommen.
Geräteturnen ist bekanntlich eine weibliche Domäne. Doch es gibt, wenn auch nur wenige, Leistungsturner im männlichen Bereich. Dafür stehen im LTV die Gebrüder Henry und Nico Stollenwerk. Beim Deutschen Turnfest in Hamburg 1994 erzielt Henry in der Klasse T 1 Platz 39 unter 4.600 Teilnehmern und Nico in der Klasse T 2 kommt auf Platz 20 unter 1.060 Mitstreitern. Henry gelingt 2 Jahre später erneut eine Topleistung. Er wird deutscher Vizemeister in Celle in der Klasse M 30.
Die Breite und Vielfalt des Turnens wird in den beiden letzten 90er Jahren erneut für jedermann sichtbar. 60 Sportler und Sportlerinnen fahren 1998 zum Deutschen Turnfest in die heimliche Hauptstadt Westfalens nach Münster und 1999 gelingt den Kunstturnerinnen aus der Landesliga 1 des Westfälischen Turnerbundes (WTB) der Aufstieg in die Oberliga. Angelika Pigulla wird Landesvizemeisterin in der AK 13. Die LTV-Turnabteilung geht zuversichtlich in das Jahr 2000.

Handball

Im Jahr 1990 startet die Handballabteilung breit aufgestellt mit 4 Seniorenmannschaften und die Bemühungen um den Nachwuchs fruchten. Der LTV geht in allen Jugendklassen in den Spielbetrieb.
Die Anstrengungen um Steigerung der Attraktivität des Handballsports finden im Herbst des Folgejahres mit Werbewochen für die Jugend durch Plakataktionen in den Schulen, Sporthallen und bei den Heimspielen ihre Fortsetzung. Zum festen Programm außerhalb des Sports haben sich Saisonabschlussfahrten, Weihnachtsfeiern und die Beteiligung an der Kiliankirmes etabliert.
Ein nicht LTV-spezifisches Problem rückt in der Folgezeit mehr und mehr in den Fokus. Es mangelt bei der Vielzahl von Mannschaften an ausreichend Schiedsrichtern. Das vorgegebene „Schirisoll“ ist nur schwer zu erreichen. Für einige Jahre stellen die Handballer 5 Seniorenteams. Alle schaffen 1993 den Klassenerhalt.
Überregional nachlassendes Interesse am Handballsport schlägt 1995 auf den Verein durch. Die Jugendtrainer berichten von Äußerungen wie „kein Bock auf Handball“. Wie ist dem beizukommen? Immerhin kämpfen 1996 wieder 7 Jugendmannschaften um Tore und Punkte.
Mit gr0ßzügiger finanzieller Unterstützung wird ein neuer Vereinsbus angeschafft um zunehmend weite Anreisen zu organisieren. Angenehm in Erinnerung ist zudem bei den Teilnehmern aus der A- und B-Jugend die fünftägige Reise zu einem Turnier in Ungarn.
Erfreulich wird zur Kenntnis genommen, dass 3 Kandidaten 1997 die Schiedsrichterprüfung ablegen.
Wie schon zuvor erwähnt, sind auch bei den Handballern die Jahre 1998 und 1999 von Bedeutung. Nicht zuletzt durch geburtenschwache Jahrgänge ist die Bildung von Spielgemeinschaften in der Jugend unumgänglich. Den Anfang macht 1998 die A-Jugend mit dem HTV Sundwig-Westig. Ein Jahr später folgt die C-Jugend mit dem TV Lössel.
Das Fusionsteam der A-Jugend (LTV/HTV) freut sich über den Aufstieg aus der Kreisliga in die Bezirksliga Südwest und die E-Jugend wird ungeschlagen Kreismeister. Abteilung wie Gesamtverein halten an der Politik fest, von Zahlungen an Spieler abzusehen. Da ist es nicht verwunderlich, dass einerseits die Jugendarbeit des LTV große Anerkennung findet, andererseits talentierte Sportler abgeworben werden. Einige machen im „neuen“ höherklassigen Verein ihren Weg, andere kehren später zum LTV zurück. So schließt sich für den Handball das Jahrzehnt, nicht zu vergessen, dass mit der Gründung des Handballkindergartens für die Jahrgänge der E- und F-Jugend Neuland betreten und eine weiteres Kapitel vom Handball im LTV aufgeschlagen wird.

Leichtathletik

Dieser Rückblick auf Laufen, Springen und Werfen im LTV ist vergleichsweise schnell beschrieben. Er reicht bis zum Ende des Jahres 1996. Höhen und Tiefen liegen nah beieinander. Die mit der Bildung der Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) Iserlohn/Letmathe aus den Abteilungen des TuS Iserlohn 1846 und des Letmather TV 1877 zum 01.01.1991 erhofften sportlichen Erfolge stellen sich – auch für Insider – vergleichsweise schnell ein. Über die Vorgeschichte, die zur LG führt, ist bereits berichtet worden und muss hier nicht wiederholt werden.
Bei den Jugendmeisterschaften 1991 (19.-21.06.) in Berlin holt Sören Schröder den Deutschen Meistertitel über 800 m in der B-Jugend und schafft es 1 Jahr später bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Seoul bis in den Zwischenlauf über die Zweirundendistanz.
Doch schon die erste Hauptversammlung am 12.03.1992 offenbart Unstimmigkeiten zwischen der LG-Führung und den beteiligten Vereinen. Die durchaus beachtlichen Leistungen der Aktiven aus beiden Vereinen, die zahlreiche Titel auf westfälischer und westdeutscher Ebene mit nach Hause bringen und die Mittelstreckler in den Landeskader aufrücken lassen, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Unmut im Verhältnis zwischen LTV-Vorstand und Abteilungsleitung breitmacht. Im Frühjahr 1992 wird Trainer Bernd Jacob entlassen. Das LG Präsidium ist zu einer Offenlegung der finanziellen Verhältnisse im Gefolge zunehmender sportlicher Erfolge trotz wiederholter Aufforderung der Vereinsführung nicht bereit.
Im Jahr 1995 steht eine Neubesetzung des Abteilungsvorstands Leichtathletik an. Die neue Mannschaft löst die weiterhin bestehenden Differenzen trotz großer Ankündigung nicht, ganz im Gegenteil.
Ein letztes Mal gibt es sportliche Glanzlichter. Ilka Landsiedel wird Deutsche B-Jugendmeisterin über 300 m und Eric Daniels Vizemeister über 1500 m in der A-Jugend.
Das Ende der LG wird zunehmend von außen eingeleitet. Trainingsgruppen aus dem Gymnasium Letmathe führen zur Gründung eines neuen Leichtathletikvereins, dem LC Letmathe/Iserlohn. Dem LTV ist damit die sportliche Basis für die Leichtathletik entzogen. Vorstand und die Abteilungsleitungen des LTV ziehen vor dem Hintergrund fehlender Kassenberichte und Haushaltspläne der LG und aus der Tatsache, dass die LG rechtlich als BGB-Gesellschaft mit zumindest teilweiser steuerlicher Relevanz anzusehen ist, die Reißleine und kündigen im Interesse des Gesamtvereins die LG zum 31.12.1996. Das nachgelagerte finanzielle Auseinanderdividieren gestaltet sich mangels prüfbarer Unterlagen schwierig, bestätigt damit die Vorgehensweise der LTV-Vereinsführung und kann erst nach zeitraubenden Verhandlungen zu einem befriedigenden Abschluss gebracht werden.
Zweierlei bleibt in der Rückbetrachtung festzuhalten. Die sportliche Basis für Leichtathletik im LTV ist weggebrochen und angesichts fehlender Zukunftsperspektiven kündigt der Vorstand in den 2000er Jahren die Mitgliedschaft im Fachverband (FLVW).
Die aktiven, zumeist jugendlichen Sportlerinnen und Sportler, haben die Unruhe und Animositäten in der Trainerschaft zu Zeiten der LG nicht gestört. Sie kamen und kommen weiterhin sportlich fair miteinander aus.


Taekwon Do

Vieles in dieser Abteilung ähnelt der zuvor beschriebenen Entwicklung in der Leichtathletik. Tolle Leistungen sind gepaart mit mehr oder weniger dauerhaften Differenzen mit dem Geschäftsführenden Vorstand. Die Abteilung wächst stetig, kostet viel Geld bei vergleichsweise hohem Zusatzbeitrag Viele Wettkämpfe, weitere Reisen und zahlreiche Leistungsprüfungen vor Ort sind begrüßenswert, wecken aber auch Überlegungen nach mehr Selbständigkeit, bei einigen Führungspersonen Unabhängigkeit außerhalb des LTV. Doch noch ist es nicht soweit.
Zunächst feiert man am 16.06.1994 20 Jahre Taekwon Do im LTV. Die Taekwon Dokas findet man überall in Europa. Internationale und nationale Meisterschaften, Veranstaltungen vor Ort, Gürtelprüfungen und Kadermaßnahmen wiederholen sich Jahr für Jahr. Herausragend sind die Leistungen in den Jahren 1994 bis 1998 durch die Gebrüder Mustafa und Mimoun Khaddari. Erstgenannter wird 1994 Europameister in Bukarest; Mimoun zwei Jahre später ebenfalls Europameister in Zagreb und kann den Titel in Folgejahr in Patras erfolgreich verteidigen.
1998 ist ein Wendejahr. Hinter den Kulissen tut sich was. Ein neuer Abteilungsvorstand übernimmt das Ruder. Die neue Führung leitet in Beitragsangelegenheiten – ohne Kenntnis des Vorstands – gerichtliche Mahnverfahren ein. Damit nicht genug. Diese Vorgehensweise, die unverzüglich und ausdrücklich missbilligt wird, ist aber nur der Auftakt für Absetzungsbewegungen. Ohne Wissen der LTV-Verantwortlichen werden beim Sportbüro der Stadt Iserlohn Übungsstunden beantragt und die Gründung eines neuen Vereins, der „Taekwon Do Sportgemeinschaft Iserlohn“, betrieben.
Der einstimmige gemeinsame Beschluss von Vorstand und Ehrenrat, der damit erst zum 2. Mal in der Vereinsgeschichte tätig werden muss, schließt die verantwortlichen Personen aus dem LTV aus. Dann geht es ganz schnell. Die Mitgliedschaft im Fachverband endet zum 31.12.2000. Die Ära Taekwon Do im LTV ist damit beendet.

Volleyball

Diese Abteilung gibt es seit 1974 im Letmather TV und das Innenleben der sich hier zusammenfindenden Personen ist ganz anders als bei den vorweg beschriebenen Sportarten. Von Beginn an ist Volleyball im LTV weiblich dominiert und wird bis in den Berichtszeitraum als homogene Einheit wahrgenommen, die mal mit mehr mal mit weniger Mannschaften und Erfolg am Spielbetrieb teilnimmt. Ärger oder Unfreundlichkeiten, wenn es sie denn gibt, bleiben intern und dringen nicht nach außen.
In der Sportöffentlichkeit wird insbesondere die 1. Damenmannschaft häufig als „Fahrstuhlteam“ nicht besonders freundlich beschrieben. Damit wird man ihr aber nicht gerecht, auch wenn auf einen Aufstieg in die höhere Spielklasse oftmals kurzzeitig wieder eine Klasse tiefer gespielt wird.
Zwischenzeitlich geht auch eine Herrenmannschaft in den Spielbetrieb.
Ein wesentliches Element im LTV-Volleyball sind jahrelang die Hobbymannschaften. Sie sind fleißige Turnierbesucher und in den Jahren 1991 bis 1994 am Großturnier im niederländischen Appeltern beteiligt. Auf der Bezirksebene für die Hobbies geht das LTV-Team wiederholt als Sieger hervor.
1994 gibt es auch Volleyball 20 Jahre im Verein. Anlass für ein Jubiläumsturnier am 13.08. in der Humpferthalle. Im Jahr darauf steigt die Erste in die Landesliga auf. Die Abteilung wächst stetig.
1996 gibt Kriemhild Röttger die Führung der Volleyballer nach 20 Jahren an Michael König ab. Er meldet im Jahr darauf 10 Mannschaften zum Meisterschaftsbetrieb an. Das ist Vereinsrekord. Volleyball für Minis ist was Neues und 1998 sind 30 Kinder mit viel Eifer bei der Sache. Die Verantwortlichen freuen sich über 4 neue C-Trainer.
Beachvolleyball kommt in Mode. Die Damen gewinnen die Iserlohner Beachvolleyball-Meisterschaft und wieder einmal geht es zu den Nachbarn in die Niederlande. Große Begeisterung beim Freilandturnier in Panninga. Erwähnenswert ist auch, dass die E-Jugend die Vorrunde zur Westdeutschen Meisterschaft in Münster erreicht.
Das Volleyballjahrzehnt endet leistungsmäßig zufriedenstellend. Alle Seniorenmannschaften, die Jugendteams, Hobbies und Mixedmannschaften können die Spielklassen halten.

Badminton

Die sechste Abteilung des LTV stellt mit Beginn der Dekade 3 Seniorenmannschaften, 2 Jugendteams und 1 Schülermannschaft. Große Freude kommt auf als bei den Westdeutschen Meisterschaften Marion Hegemann und Sascha Meusel im Doppel überraschend Bronze holen.
Im darauffolgenden Jahr überträgt der Verband dem LTV die Ausrichtung der Endspiele für Minimannschaften. Die jungen Spieler nutzen den Heimvorteil und holen den 2. Platz. 1992 steigt die 2. Mannschaft in die Kreisliga auf. Zwei Jahre später richtet die Abteilung 2 Verbandsturniere aus.
In all den Jahren sind die Spielerinnen und Spieler sehr rege und bemüht, die jeweiligen Spielklassen zu halten, auch wenn das durch Wohnortwechsel und berufliche Veränderungen nicht immer gelingt. Den Gegebenheiten im Volleyball vergleichbar, müssen nach einem Aufstieg mehrfach Rückschläge verkraftet und eine Klasse tiefer neue Anläufe unternommen werden.
1995 ist ein Jahr der Planungen. Vereinsinterne Ranglistenturniere werden eingeführt und Schülervergleichswettbewerbe organisiert. Während die Minis in der Folgezeit weiter Zulauf verzeichnen, werden 1999 plötzlich Damen für den Spielbetrieb gesucht .Mit Glück, Geschick und viel Sportsgeist gelingt es, auch in diesem Sportbereich des LTV den Klassenverbleib zu sichern. Ein besonderes Markenzeichen für Badminton ist die Kontinuität in der Vorstandsbesetzung, verbunden mit solider sportlicher Arbeit und immer neuen Ideen.

Basketball

Am 04.03.1994 wird die jüngste Sportart im LTV, die Abteilung Basketball, von der Mitgliederversammlung bestätigt. Die Entstehung verläuft anders als allgemein üblich. Am Gymnasium Letmathe gibt es eine Basketball-AG. Vier Mannschaften nehmen – noch außer Konkurrenz – am Spielbetrieb des Märkischen Basketballkreises teil.
Die junge Abteilung ist ausbaufähig. In der Saison 1994/1995 befindet sich eine weitere Mannschaft im Spielbetrieb. Die zwei Mädchenteams aus der C- und B-Jugend sind die ersten offiziellen Kreismeister.
Basketball ist in. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe bei den Korbjägern sind die Minis. Sie kommt auf 20 Kinder bis zum Alter von 10 Jahren. Die Basketballer freuen sich über weiteren Zulauf. Sieben Teams gehen in die Spielzeit 1995/1996, davon 2 als Schulmannschaften des Gymnasiums.
Die A-Jugend ist am Ende Dritter in der Kreisliga. Zwei Mitglieder absolvieren erfolgreich die Prüfung zum C-Schiedsrichter. Der Aufwind setzt sich 1997 fort. Die D-Jugend ist Vizemeister in der Kreisliga und auch Märkischer Schulmeister.
Es kündigen sich aber schwierige Zeiten an. Die Freizeit- und Funsportarten kommen in Mode und die zunehmende Kommerzialisierung des Sports erreicht Basketball. Unbeeindruckt davon gelingt der C-Jugend der Sprung in die Oberliga des WBV.
1999 ist der Klassenerhalt geschafft. Die B-Jugend holt des Kreismeistertitel und die Minis kämpfen um Körbe und Punkte im offiziellen Spielbetrieb.

Schlusswort

Mit dem Eintritt in das Jahr 2000 endet die Reise des LTV durch die letzten 10 Jahre des 20. Jahrhunderts. Bezugnehmend auf meine Eingangsworte hoffe ich, dass die Leser nicht enttäuscht sind. Nicht alle Begebenheiten und Ereignisse konnten aufgegriffen werden; andere nur verkürzt Erwähnung finden. Der Rahmen und Umfang dieses Rückblicks wäre ansonsten gesprengt worden. Beim Studium der Unterlagen habe ich, das sei gestattet, mich plötzlich wieder als Insider gefühlt. Die Recherche, eine bewegende Tour in die LTV-Vergangenheit, hat wieder viel Spaß bereitet.

im Januar 2022
Mit den besten Grüßen
Wolfgang Rath

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